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Schade, dass er geht - gut, dass er noch bleibt

29.09.2025

Fachbereichsleiter Stefan Werner (64) verabschiedet sich in den Ruhestand. Er wird vermisst werden - doch der grundsätzlich trüben Stimmung dieser Nachricht gibt es auch etwas Positives abzugewinnen.

Stefan Werner ist das, was man einen rundum angenehmen Zeitgenossen nennt: Integer, verlässlich, wohltuend unaufgeregt und ausgeglichen. Seine Gelassenheit schenkt immer dann die notwendige Ruhe, wenn andere längst unruhig werden. Zu diesem Schluss kommt man fast schon zwangsläufig, wenn man heute Vormittag im Feuerwehrhaus in der Sankt-Florian-Straße zu Gast war und den zahlreichen Grußworten lauschte.

Für den Fachbereichsleiter 37 ("Brandschutz") gab es einen großen Bahnhof: Landrat Oliver Quilling, Bürgermeister Dirk-Gene Hagelstein, Stadtverordnetenvorsteherin Christine Wagner, der 1. Stadtrat Stefan Schmitt, Feuerwehrkollegen aus dem Stadtteil Zeppelinheim, aus dem gesamten Landkreis Offenbach und nicht zuletzt aus der Partnerstadt Weida in Thüringen:

Sie alle sind zu einem letzten persönlichen Handschlag vorbeigekommen, bevor sich der ehemalige Stadtbrandinspektor auch aus dem Amt des Fachbereichsleiters in den Ruhestand verabschieden wird.

Die gute Nachricht, die zwischen den Zeilen der vielen Abschiedsworte nicht untergehen darf: Stefans Dienstzeit als Feuerwehrmann ist mit dem Eintritt in den Ruhestand noch nicht beendet - woran Wehrführer Jens Multer erinnerte, als er mit einer festen Umarmung einen gut gefüllten Präsentkorb mit zahlreichen Grill-Utensilien überreichte.

Auch im Kreise der Stadtbrandinspektoren aus dem Landkreis Offenbach wird Stefan als Ansprechpartner im Fachbereich vermisst werden, was Seligenstadts Stadtbrandinspektor Alexander Zöller, stellvertretend für einige seiner mit angereisten Kollegen formulierte.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Fachbereich wollten Stefan den Abschied indes so schwer wie möglich machen: Mit einem ganzen Löschzug war er am Vormittag zu Hause abgeholt worden, zahlreiche Feuerwehrleute standen Spalier, als er das Feuerwehrhaus zur Musik von "Queen" über einen frisch ausgerollten roten Teppich betrat. Drinnen musste er noch einmal sein geballtes Fachwissen aufbringen, um sich spielend seine Abschiedsgeschenke zu verdienen.

Der in Neu-Isenburg geborene Feuerwehrmann ist seit September 2015 Inhaber der Ehrenplakette der Stadt Neu-Isenburg. Im April 2016 wurde der 64-Jährige mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen geehrt. Feuerwehrseits wurde Stefan zuletzt anlässlich seiner 50 Jahre andauernden Zugehörigkeit im November 2024 ausgezeichnet.

Stefan Werner kam im Oktober 1974 als 13-Jähriger zur Jugendfeuerwehr. Im März 1978 wechselte der gelernte Verwaltungsfachwirt in die Einsatzabteilung. Von 1991 bis 2001 war er als stellvertretender Stadtbrandinspektor aktiv, bevor er von 2001 bis 2021 als Stadtbrandinspektor wirkte. Seit 2008 ist er Fachbereichsleiter "Brandschutz" bei der Stadt Neu-Isenburg.