Feuer im Welschen Dorf gelöscht - Schulhaus wird beinahe Raub der Flammen
19.07.2025“Feuer, Feuer!” schallt es über den Marktplatz - es ist Schulpedell Jean Louis (Alexander Schleifer), dem nach einem feucht-fröhlichen Abend auf dem Heimweg ein “Hoppala” passiert ist: Direkt vor dem Schulgebäude stolpert er über eine Öllampe. Das Missgeschick löst eine fatale Kettenreaktion aus.
Angefacht vom Wind gehen vor dem Schulhaus einige Heuballen sekundenschnell in Flammen auf. Die aufgeregten Rufe des Schulpedells bleiben auch vom diensthabenden Scharwächter (Martin Baumann) nicht ungehört.
Feueralarm im Welschen Dorf
Wie bei einem Brandausbruch üblich - wir schreiben das Jahr 1872 und es gibt in Neu-Isenburg noch keine Feuerwehr - schlägt der Wächter Alarm, der Küster (Jürgen Stang) eilt zur Kirchturmglocke und läutet. Drei Waschfrauen (Christina Bernhard, Marina Daffner und Simone Stribrny) beginnen ihre Eimer im Dorfbrunnen zu füllen und beginnen mit den Löscharbeiten. Weitere Zivilisten (unter ihnen die Dorf-Verordnete Maria Marx) stoßen hinzu und bilden eine Eimerkette.
In der Zwischenzeit schafft eine siebenköpfige Spritzen-Mannschaft, bestehend aus engagierten Bürgern (Olaf Columbus, Alexander Kröcker, Stephan Knieriem, Stephan Anthes und Thomas Prager, Stephan Weddecke und Sven Schluckebier), die zweirädrige Spritze herbei. Jetzt geht alles ganz schnell: Mit der Eimerkette wird nun der Wasserkasten der Spritze mit Löschmittel gefüllt, mit Muskelkraft wird das Wasser zum Strahlrohr gepumpt und das Feuer unter Kontrolle gebracht.
Rund 250 Besucher bei historischer Übung
Etwa 250 Schaulustige sind an diesem heißen Samstag Nachmittag in den Alten Ort gekommen und hören dem ehemaligen Neu-Isenburger Stadtbrandinspektor Karlheinz Müller interessiert dabei zu, wie er erklärt, was Brandbekämpfung im 19. Jahrhundert bedeutet hat.
Nach einem kleinen Zeitsprung in den zweiten Teil der historischen Übung befinden wir uns im Jahr 1890 - seit 15 Jahren gibt es in Neu-Isenburg eine Freiwillige Feuerwehr und seit kurzem auch eine Unterkunft, das “Spritzenhaus” in der Schulgasse. Von dort aus rückt nun eine siebenköpfige Leiter-Mannschaft an, bestehend aus sieben freiwilligen Feuerwehrmännern (Carsten Petz, Thomas Ott, Peter Kröcker, Peter Becker, Thomas Köhler, Michael Dörr und Frank Burger).
Im Gepäck haben sie eine aus dem Erlös einer Straßensammlung gekaufte, freistehende Zweiradleiter, die jetzt parallel zu den Löscharbeiten in Stellung gebracht wird. Das ganze Spektakel wurde effektvoll vom Pyrotechnik-Experten der Neu-Isenburger Feuerwehr Ralph Schrod untermalt.
Im Anschluss an die Übung gibt es Applaus von den Zuschauern und noch eine Vorführung etwas aktuellerer Technik: Löschfahrzeuge und Drehleitern von damals und heute zeigen eindrucksvoll, wie sich Menschenrettung und Brandbekämpfung in der Zwischenzeit weiterentwickelt haben.
Ein Dank an alle Helferinnen und Helfer von der Feuerwehr und darüber hinaus, die die Übung möglich gemacht haben, insbesondere an Peter Kröcker für die tolle Organisation. Überrascht wurden die Akteure kurz vor der Übung noch mit einer großzügigen Spende. Mehr dazu hier.