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Zwei Feuer in Fahrzeughallen auf DLB-Gelände – Männer unter Container eingeklemmt – Halbjahresabschlussübung der Feuerwehr mit realistischen Szenarien

15.07.2015

Rund 80 Feuerwehrleute aus Neu-Isenburg und dem Stadtteil Zeppelinheim haben während einer großen Abschlussübung vor der Sommerpause am Dienstagabend gleich mehrere Einsatzszenarien geprobt: Brände, technische Hilfeleistung und die Koordination des Einsatzgeschehens – der stellvertretende Wehrführer Jens Multer hatte bei der Organisation der Schauplätze an alles gedacht.

„Hier oben auf dem Dach liegen zwei Verletzte, die sich selbst nicht mehr bemerkbar machen können“, sagt Multer und zeigt auf die Beine eines Dummys, die über die Dachkante der Fahrzeughalle auf dem Betriebshof des Dienstleistungsbetriebs in der Offenbacher Straße hinausragen. „Aber eigentlich müssten die Kollegen den Mann von hier unten bemerken.“

Wenige Minuten später tummeln sich rund 20 Feuerwehrautos auf dem Gelände. Schläuche werden ausgerollt, Leitern aufgestellt, Atemschutzgeräte angezogen. Auf dem Dach einer zweiten Fahrzeughalle rufen mehrere „Verletzte“ um Hilfe. Feuer und Rauch schneiden ihnen den Fluchtweg ab. „Wir brauchen hier besser gleich mehrere Leitern!“ ruft Stephan Anthes, einer der Übungs-Einsatzleiter. Während Lars Gottschalk und Philipp Tsangos damit beginnen, das Feuer in der Halle zu löschen, werden die große Drehleiter und eine Schiebleiter an die richtige Stelle gebracht.

Ein paar Meter weiter besprechen einige andere Feuerwehrleute, wie sie den tonnenschweren Sperrmüllcontainer anheben können, unter dem zwei Mitarbeiter eines Entsorgungsbetriebs beim Abladen des Behälters eingeklemmt wurden. Mit Lufthebekissen, hydraulischem Rettungsgerät und Holzbrettern können die beiden „Opfer“ aus ihrer Zwangslage befreit und der Container gesichert werden.

Währenddessen heult auf dem Parkplatz auf der Rückseite des Verwaltungsgebäudes die Pumpe eines großen Tanklöschwagens auf. Thomas Stribrny gibt Druck auf die Schläuche, aus den Löschrohren rund hundert Meter weiter schießt Wasser, mit dem sechs Feuerwehrkollegen einen Flächenbrand löschen. Die Besonderheit bei diesem Einsatz: Das Wasser kommt nicht wie in Neu-Isenburg allgemein üblich aus dem gut ausgebauten Hydranten-Netz, sondern wird mit großen Saugschläuchen aus einer Mulde besorgt. „Ein Szenario, das in Neu-Isenburg selten ist, aber auch geübt werden muss“, sagt der stellvertretende Wehrführer Jens Multer.

Während die insgesamt rund 80 Feuerwehrleute retten, löschen und bergen kreisen zwei Quadrocopter über dem Gelände. Helfer der „technischen Einsatzleitung“ dokumentieren das Geschehen mit zwei Drohnen-Kameras. Im Einsatzleitwagen wickeln sie parallel noch den Funkverkehr ab.

Nach knapp zwei Stunden sind alle Opfer gerettet und die Geräte wieder eingepackt. Bis Anfang September pausieren die ehrenamtlichen Helfer jetzt mit der Ausbildung – sind im Brandfall oder wobei auch immer sonst ihre Hilfe gefragt ist natürlich trotzdem zur Stelle.